auf den Seiten des Netzwerks Genderforschung und Gleichstellungspraxis Bayern.
An den Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen in Bayern findet Genderforschung in einer Vielzahl von Disziplinen und Fakultäten statt. Im Netzwerk können Wissenschaftler_innen mit einander in Austausch treten ebenso wie die Kontakte zur Praxis pflegen und das wissenschaftspolitische Standing der Genderforschung verbessern.
Gleichstellungsbeauftrage und -referentinnen, unter anderem aus dem wissenschaftlichen Bereich, großen Behörden und Organisationen, sind Teil des Netzwerks und bringen ihre Expertise, ihre Anliegen und Fragen aus der Praxis mit. Zusammen mit den Genderforscher_innen entsteht vielfach praxisrelevantes Wissen, das wir im Netzwerk und auf unseren Tagungen im Hinblick auf Rezeption und Umsetzung diskutieren.
Nutzen Sie diese Plattform, um sich über unsere Arbeit zu informieren. Über Anregungen freuen wir uns ... und natürlich auch, wenn Sie Mitglied werden wollen. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf!
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Aktuelles - Aktuelles - Aktuelles - Aktuelles
ANGRIFFEN AUF DIE FREIHEIT VON FORSCHUNG UND LEHRE ENTSCHLOSSEN ENTGEGENTRETEN
Hashtag: #Wissenschaftsfreiheit
Die Wissenschaftsfreiheit ist mit Artikel 5 des GG vor politischen Eingriffen geschützt. Sie bildet
einen unverzichtbaren Bestandteil demokratischer Staaten und ihrer politischen Ordnung. Vor
dem Hintergrund der deutschen Geschichte muss diese Freiheit als unantastbares Fundament
unserer Demokratie gewürdigt, verteidigt und stets neu verwirklicht werden. Jeder Eingriff in
akademische Strukturen und die Freiheit der Forschung beschädigt nicht nur die wissenschaftlichen
Institutionen und deren internationales Ansehen; es fügt auch der Demokratie als Ganzes
erheblichen Schaden zu. Die Freiheit der Wissenschaft ist untrennbar mit der Freiheit der Gesellschaft
verbunden, denn ohne sie gibt es weder Innovation noch Fortschritt – beides jedoch basiert auf Forschung.
Am 18. Januar 2025 kündigte Alice Weidel auf dem Parteitag der AfD an, dass eine Regierung unter
ihrer Führung alle Einrichtungen der Gender Studies schließen würde. „Wir schmeißen alle diese
Professoren raus“, so Weidel. Damit konkretisiert sie die programmatische Ablehnung einer
ganzen Disziplin und droht, massiv in die Freiheit von Forschung und Lehre einzugreifen. Diese
Äußerungen sind nicht nur verfassungswidrig, sondern auch zutiefst antidemokratisch. Mit einem
Angriff auf die Gender Studies wird ein Präzedenzfall geschaffen, der sich beliebig auf andere
wissenschaftliche Disziplinen und Arbeitsfelder ausweiten lässt.
Die Unabhängigkeit der Wissenschaft gilt uneingeschränkt für alle Forschungsbereiche. Sie stellt
sicher, dass wissenschaftlicher Fortschritt möglich ist, und bildet so die Grundlage für die
Zukunftsfähigkeit von Demokratie und Pluralismus. Konstruktive, sachliche Kritik und die offene
Diskussion über Forschung und Lehre in der breiten Öffentlichkeit sind ebenso wichtige Bestandteile
dieses Fortschritts wie die Wissenschaftskommunikation. Jegliche Versuche, einzelne
Forschende, Forschungsgruppen oder Fachrichtungen zu diskreditieren oder zu bedrohen,
lehnen wir in aller Deutlichkeit ab. Wissenschaftsfeindlichkeit und Intellektuellenfeindlichkeit
sind zentrale Merkmale autoritärer Politik, die das gesellschaftliche Vertrauen in die Wissenschaft
untergraben.
Wir verurteilen jegliche Drohungen gegen Forschende, sei es im Bereich der Gender Studies oder
in anderen Disziplinen. Wir bekräftigen unsere Überzeugung, dass die Autonomie von Wissenschaft
und Hochschulen für das demokratische System von entscheidender Bedeutung ist.
Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit sind Angriffe auf die Demokratie selbst.
Fachgesellschaft Geschlechterstudien (fg-gender.de)